Sensibilisierungskampagne geht in die nächste Runde

Media Release — 13.09.2021

Hepatitis C ist heilbar

Obwohl geschätzt 32'000 Menschen mit Hepatitis C in der Schweiz leben und 200 Personen jedes Jahr daran sterben, wird kaum über diese Infektionskrankheit gesprochen. Der Verein Hepatitis Schweiz führt deshalb seine Aufklärungskampagne im dritten Jahr fort. Denn Hepatitis C ist heute heilbar. Auf Online-Kanälen und mit einer sympathischen Rosen-Verteilaktion klärt der Verein in der zweiten Septemberhälfte über die Risiken auf und ruft zum Testen auf.

Ein Drittel der Personen, die mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert sind, wissen nichts von der eigenen Infektion. Deshalb ist es wichtig, die Menschen über die Risiken aufzuklären und zum Testen aufzurufen. Denn die gute Nachricht ist: Die Krankheit kann heute sehr gut geheilt und damit schwere Folgen wie Leberkrebs und andere schwere Erkrankungen verhindert werden. Das ist denn auch die Botschaft der Hepatitis-C-Awareness-Kampagne «Hepatitis C ist tödlich, aber heilbar», die ab heute online auf Social-Media-Plattformen und Newsportalen zu sehen ist.

Hepatitis C ist einer der wichtigsten Gründe für Leberkrebs und Lebertransplantationen. Gleichzeitig leiden viele Betroffene unter starker Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen und haben ein erhöhtes Risiko für andere chronische Erkrankungen. Oft liegen Ansteckungen viele Jahre zurück und die Symptome werden in vielen Fällen nicht mit einer Hepatitis-C-Infektion in Verbindung gebracht. Damit mehr Personen über ihre Krankheit Bescheid wissen, ruft die Kampagne alle dazu auf, sich über die Risiken zu informieren und sich allenfalls testen und behandeln zu lassen.

Was sind Risikosituationen? Ein erhöhtes Risiko tragen Menschen, die vor 1992 Blutkonserven in der Schweiz erhalten haben. Weitere Risiken sind: das Injizieren oder Sniffen von Drogen, ärztliche Behandlungen in Schwellen- oder Entwicklungsländern oder auch das Stechen von Tattoos oder Piercings unter mangelhaften Hygienebedingungen. Da die Ansteckungen früher häufiger waren, sind Personen mit einem Jahrgang zwischen 1950 und 1985 besonders oft von Hepatitis C betroffen. Auch Erstgenerations-Einwanderer:innen aus dem europäischen Mittelmeerraum - insbesondere Italiener:innen - die sich in ihrem Heimatland bei paramedizinischen Massnahmen angesteckt haben, gehören zu den besonders betroffenen Gruppen.

Und noch eine gute Nachricht: Der Hepatitis C-Test ist völlig unkompliziert und kann bei jeder Hausärztin oder bei Teststellen und Behandlungszentren durchgeführt werden. Eine Liste der Teststellen und weitere Informationen finden Interessierte auf: hep-check.ch

Wir sagen es mit Blumen
Ergänzt werden die digitalen Massnahmen mit einer Rosen-Verteilaktion an drei grossen Schweizer Bahnhöfen in allen drei Sprachregionen: In Lugano, Genf und Zürich verteilen Freiwillige, Betroffene und Ärzt:innen Rosen an Passant:innen und beantworten Fragen zu Hepatitis C. Lugano, 17. September 2021, in Kooperation mit dem Epatocentro Ticino Genf, 20. September 2021 Zürich, 30. September 2021, in Kooperation mit der Arud Zentrum für Suchtmedizin und den «Arud Peers» jeweils ab 16 Uhr.